Ausbildung für die MDMA-gestützte Psychotherapie bei PTBS

Das Trainingsprogramm von MAPS für die MDMA-unterstützte Psychotherapie wurde 2012 von Annie und Michael Mithoefer in Zusammenarbeit mit MAPS entwickelt und eingeführt, also den beiden Therapeuten, welche die ersten therapeutischen Studien durchführten.

Seit 2005 begann eine Gruppe um die Mithoefers und Rick Doblin von MAPS, an einem Behandlungshandbuch für die MDMA-unterstützte Psychotherapie bei PTBS zu arbeiten. Es wurde von Dr. Michael Mithoefer und seiner Frau Annie Mithoefer wie auch Lisa Jerome, June Ruse, Rick Doblin, Elizabeth Gibson und Marcela Ot'alora entwickelt. Es gab sechs Versionen, bis 2015 eine endgültige Version veröffentlicht wurde. Das Handbuch beschreibt Qualifikationen und Verfahrensweisen, wie sie für die Durchführung der MDMA-unterstützten Psychotherapie in einem standardisierten Format erforderlich sind. Dies ist wichtig für die Studien der Phasen 2 und 3, da sie einem standardisierten Verfahren folgen müssen.

Das Handbuch enthält Abschnitte über:

  • Qualifikation und Hintergrund des Therapeuten
  • Die Unterstützung des Prozesses der Patienten
  • Die Durchführung von Vorbereitungssitzungen
  • Die Durchführung von MDMA-unterstützten Psychotherapie-Sitzungen
  • Die Durchführung integrativer Folge-Sitzungen
  • Die Psychohygiene des Therapeuten

Das Handbuch ist hier verfügbar.

Die von MAPS angebotene und von der FDA anerkannte Ausbildung für MDMA-Therapeuten ist ein fünfstufiges Programm, das Therapeuten auf die Arbeit in den Phase 3-Studien vorbereiten soll. Die Teilnehmer müssen über entsprechende Qualifikationen verfügen. Dazu zählt eine Ausbildung zum Psychologen oder Arzt mit Zusatzqualifikation zum Psychotherapeuten. Der Schulungsplan umfasst: Einen eintägigen Online-Kurs, ein einwöchiges Seminar, das hauptsächlich praktischen Fragen gewidmet ist (z.B. Diskussion von Videoclips von Therapiesitzungen). Dadurch soll erlernt werden, wie man Patienten während des MDMA-induzierten Zustandes begleitet und mit ihnen therapeutisch arbeitet. Im dritten Teil hat der Therapeut die Möglichkeit, MDMA in einer Selbsterfahrungssitzung einzunehmen. Der vierte und fünfte Teil befassen sich mit der praktischen Behandlung eigener Patienten, einschließlich von Intervisions-/Supervisionssitzungen, die in Peergroups erfolgen sollen.

Nach Ansicht der meisten MDMA-Therapeuten ist es wichtig, dass der Therapeut Selbsterfahrungen mit dem MDMA macht, um dessen Wirkungen kennenzulernen und die Erfahrungen seiner Patienten besser verstehen und einfühlen zu können. Um eine solche Selbsterfahrung zu ermöglichen, musste ein besonderes Forschungsprojekt eingerichtet werden. Das Forschungsprotokoll lehnte sich an das Vorgehen des LSD-Forschungsteams von Dr. Albert Kurland im Spring Grove-Krankenhaus (Baltimore, Maryland) Anfang der 1970er Jahre an. Dieses Team hatte eine FDA-Zulassung zur Verabreichung von LSD an Krankenschwestern, Ärzte und Psychologen, die im Rahmen von LSD-Studien mit Patienten arbeiteten.

Nachdem die FDA den Studienplan geprüft hatte, erhielt MAPS 2009 von der FDA und dem zuständigen Institutional Review Board (IRB) die Genehmigung dafür. Im Jahre 2010 nahmen die ersten Therapeuten MDMA als Teil ihrer Ausbildung ein. Bisher haben 85 Therapeuten die Selbsterfahrungsstudie durchlaufen. Derzeit ist die Teilnahme an mehreren Standorten möglich, aber auf Therapeuten beschränkt, die an den von MAPS gesponserten klinischen Studien arbeiten.

Vor einigen Jahren wurde schließlich das Gesamtkonzept des Trainingsprogramms von der FDA genehmigt.

Die erste Schulung in Europa fand 2012 in Österreich statt, die zweite 2018 in Maastricht. Dort führten Mitarbeiter von MAPS eine einwöchige Schulung für 60 Therapeuten durch, welche die Phase 3-Studien in Europa durchführen sollen. Bis 2019 wurden über 500 Ärzte, Krankenschwestern, Berater und andere psychiatrische Fachkräfte in das Programm aufgenommen.

 

www.maps.org/training